Station 51 Köln - St. Pantaleon Entfernung zur Station 52 = 10,4 km | |||
Das Kloster mit der romanischen Kirche geht auf eine Klosterstiftung des Erzbischofs Bruno, einem Bruder von Otto II. zurück und hatte eine große Bedeutung für Köln. In der südlichen Altstadt im Jahr 880 wurde die Kirche St. Panteleon von Erzbischof Warin geweiht. Der barocke Hauptturm entstand nach mehreren Erweiterungsbauten nach 1766. Das reiche Kloster mit seiner riesigen und prachtvollen Kirche wurde einige Jahrhunderte später von Napoleon "säkularisiert" - also verstaatlicht. | Station 39 mit Klosteranlage um 1636 umgeben von Gartenanlagen |
Auf dem Mittelturm wurde 1833 ein optischer Telegraph errichtet, der die schnelle Übermittlung von Nachrichten von und nach Berlin ermöglichen sollte. Der benachbarte Festungsbauhof hatte eine „Central-Brieftauben-Station“ und so lag es nahe, den Turm der Kirche in den Dienst der neu eingeführten Telegraphie zu stellen. 1833 verlor er seine Spitze, um auf der Laterne eine durch ein Gitter gesicherte Plattform für den Telegraphenmasten zu gewinnen. Über dieser Plattform ragte dann der Telegraphenmast empor. | |
Mit dem Einzug der Franzosen wurden die ehemaligen Konventsgebäude militärisch genutzt. Ende des 18. Jahrhunderts war die Kirche Lazarett und später Pferdestall der französischen Armee. Die Preußen traten nach der Kabinettsodre vom 1. August 1819 Wilhelms III. das französische Erbe an und St. Pantaleon wurde von 1850–1921 eine Garnisonskirche für beide Konfessionen. | |
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Im Turm selbst waren die Amtsräume
untergebracht. Mitte August 1848 stellte die Regierung die Telegraphenlinie von Berlin nach Köln auf elektrischen Betrieb um. Zwischen Köln und Koblenz war die optische Telegraphenlinie noch bis Oktober 1852 in Betrieb. Nach der Auflösung der Station fehlten der Stadt die Mittel zum Umbau der Turmspitze. Erst nach 1890 wurde das Westwerk rekonstriert. |
Im Zweiten Weltkrieg wurden das Dach,
Teile der Außenmauern und ein Großteil der Inneneinrichtung
zerstört. Wertvolle Teile, wie zum Beispiel die Schreine, der Hochaltar
und der Lettner (historische Chorschranke) wurden vorher geschützt
oder ausgelagert. Der Wiederaufbau versuchte weitgehend die romanische
Architektur wiederherzustellen. Gleichzeitig fanden zwischen 1955 und
1962 Ausgrabungen statt. Das gewölbte Kirchenschiff wurde wieder
durch eine Flachdecke ersetzt.
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Nachdem der optische Telegraph durch
die Entwicklung der elektrischen Telegraphie nicht mehr benötigt
wurde, wurde das Westwerk 1890-92 romanisch restauriert. Eine Besucherin schilderte: "Der Stadtführer hat beim Besuch der Kirche auf den optischen Telegraphen der preußischen Verwaltung hingewiesen. Er hat uns die Kirchentür, vor der möglicherweise ein oder zwei Soldaten Wache gestanden haben, während die Telegraphisten streng geheime Depeschen empfingen und weiterleiteten, gezeigt.
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