Telegraphenreise im mai 2014 |
Mitglieder der Interessengemeinschaft
vom Telegraphenberg aus Potsdam machten sich mit ihren Gästen Anfang
Mai wieder einmal auf den Weg, um verbliebene Zeitzeugnisse der optischen
Telegraphie zu erkunden. Die Stationen 50 bis 54 und auf der Rückreise
die Station 28 gehörten zum Reiseplan der Exkursion. Nach 180 Jahren
optische Telegraphie gibt es immer noch ehemalige Stationen mit sichtbaren
Telegraphenhäusern. Auf der Rückreise schauten wir uns die sehr gut gestaltete Ausstellung im Renaissanceschloss Bevern "In die Luft geschrieben" an. Herr Zabel übernahm die Führung durch die Ausstellung und lud uns später zu einer Wanderung auf den Burgberg zur Station 28 ein. |
Alle Fotos in den Bildstreifen lassen sich
mit einem Klick vergrößern |
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Station 50 — Köln-Flittard (50) | ||||
Aufnahme 2014 |
In dem grünen Vorort
von Köln fällt das ehemalige Telegraphenhaus mit dem hochragenden
Telegraphenmast auf. Es gibt keine An- und Umbauten, die historischen
Maße des Telegraphendirektors O´Etzel sind noch vorhanden.
Die Familie Schallenberg hat in in den 70-er Jahren das Grundstück
wegen der schönen Lage erworben und das Haus wurde Wohnung und
Denkmal zugleich. Die Bilderwand im Turmzimmer dokumentiert die Geschichte
der optischen Telegraphie. Gelegentlich kommen Besucher vorbei, die
neugierig nach der Funktion des Mastes fragen.
Das Turmzimmer dient heute der Muße, hier spielt Herr Schallenberg auf seiner Gitarre oder pflegt die Kunst des Schriftsetzens. Er war überrascht vom Besuch der Telegraphenfreunde aus Preußen und freute sich über den Erfahrungsaustausch. |
Zeichnung um 1833 |
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Station 51 — Köln, St. Pantaleonkirche (51) |
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Die historische Abbildung 1833 |
Angemeldet bei Pfarrer der Kirche durfte unsere Gruppe über steile Leitern bis auf den Turm klettern. Die Aussicht auf Köln von oben war nur durch die Schlitze gegeben. In der kleinen Austellung zur Geschichte der Kirche ist auch ein Hinweis zur Nutzung des Turms als Telegraphenstation zu finden. Unser Stadtführer Herr Stöcker hat viel über wechselvolle Geschichte zur Architektur der Kirche erzählt. Die Darstellung der Kirche auf dem alten Stich stammt aus der Zeit um 1833. Deutlich ist auf dem Turm der Telegraph zu erkennen. Die Telegraphenstation hatte einen eigenen Eingang, der sich seitlich vom Haupteingang befand. Später wurde die Turmspitze umgebaut. Die Stadt Köln ist zwar im Krieg sehr zerstört worden, viele sakrale Bauten sind heute restauriert und ziehen Touristen aus aller Welt an. | Treppe zum Turm |
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Station 52 — Köln-Zündorf (52) |
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Der alte Turm im Mittelpunkt |
An der Straße nach Köln gelegen
fällt dieses Haus auf. Es wirkt mit den Anbauten etwas massig.
Das Grundstück hat nicht mehr die ursprüngliche Größe,
es musste nach einem Bebauungsplan für Einfamilienhäuser und
neuer Straßenführung in den 50-er Jahren verkleinert werden.
Der Turm wurde bereits im vorigen Jahrhundert verkürzt. Die steilen
Treppen sind noch vorhanden und auch der Keller befindet sich noch mit
seiner niedrigen Deckenhöhe im Originalzustand. Im Treppenhaus
hängen Reproduktionen zur optischen Telegraphie, der Historie wohl
bewusst. In dem Anbau ist modernes Wohnen angesagt. Die Familie Goergens
liebt das Obergeschoss und schaut gern in die Ferne. Leider wird die
Aussicht nach dem neuesten Bebauungsplan nicht mehr nach Köln gegeben
sein. Unser Überraschungbesuch wurde von der Familie mit viel Spaß quittiert. Die Beweglichkeit der Stellebenen am Wandertelegraphen treibt die Spielfreude an. |
Ehepaar Goergens |
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Station 53 — Spich, Forsthaus Telegraph (53) |
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Das ehemalige Forsthaus |
Das einladende Forsthaus beherbergt
heute ein Sternerestaurant, das mit der Außenansicht den hungrigen
Gast verwirrt. Aber auf der angrenzenden Wiese findet der Ausflügler
seinem Geldbeutel entsprechende Menüs. Eine Spezialität ist
der Flammkuchen. Auf der hinteren Ansicht des Forsthauses wird der Umriss des ehemaligen Telegraphenturms sichtbar. Ringsherum ist dichter Waldbewuchs, von möglichen Sichtachsen keine Spur. www.forsthaus-telegraph.de |
Die Rückfront des Restaurants |
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Station 54 — Söven (54) |
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Das bewohnte Telegraphenhaus |
Schon vor Jahren hatte der Besitzer
Josef Hammer nach dem Kauf des Grundstücks mit viel Geschick und
historischem Wissen das Haus restauriert. Die steilen Treppen sind noch
vorhanden und führen hoch in den Turm. Im Turmzimmer befinden sich die Nachbauten der Fernrohre. In der darunterliegenden Telegraphenstube mit reizvoller Aussicht treffen sich gern Schachfreunde. Aus dem ehemaligen Schulgebäude ist ein schöner großer Raum geworden, der noch auf eine Nutzung wartet. Herr Hammer junior pflegt das historische Gebäude mit viel Energie und handwerklichem Geschick. Gelegentlich klingelt ein Besucher an der Tür und möchte über die historische Bedeutung mehr erfahren. Die Sichtachsen zu beiden Seiten sind nicht mehr gegeben, da viele hochgewachsene Bäume die ehemalige Aussicht zu den nächsten Stationen verdecken. |
Die Treppe zum Dach |
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Ausstellung "In die Luft geschrieben" Wanderung zur Station 28 — Bevern (28) |
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Station 28 ohne Telegraph |
Auf Initiative des Heimatverbandes mit
Reinhold Zabel an Spitze und dem interessierten Museumsdirektor Dr.
Leiber ist eine anschauliche Geschichte zu den Anfängen der optischen
Nachrichtenübermittlung entstanden. Etliche Leihgeber stellten
ihre Unikate zur Verfügung. Abwechselnd zu den großformatigen
Abbildungen und dem Modell der Station gibt es viel über die Geschichte
zu lesen. Die Ausstellungsgestaltung wurde für die alten Schlossräume
perfekt erarbeitet. Zu den bekannten Informationstafeln, die schon in
der Ausstellung in Neuwegersleben (Station 18) zu sehen sind, hat die
Firma FACH&WERK aus Berlin speziell eine Tafel zur Station 28 gestaltet.
Zum Abschluss unserer Reise führte uns Herr Zabel auf den Burgberg
zur Station 28. An den Hängen blühte der seltene Frauenschuh.
Die Landschaft ist traumhaft und bietet ein ideales Ausflugsziel.
Eigentlich vermisst der Wanderer eine kleine Gaststätte - vielleicht
ein freundlicher Hinweis für die örtliche Verwaltung von
Bevern und Holzminden. |
Der seltene Frauenschuh | ||
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Fotos: Ludwig Grundwaldt, Elke und Björn Lewerenz, Albert Schwarz und Brigitte Sellin |