Optische Telegraphie in Preussen 1832 - 1852

Station 21    Hornburg  Entfernung zur Station 22 = 4 km  
Auf dem damals unbewaldeten und unbebauten Iberg wurde 1833 eine Telegraphenstation errichtet. An das Wohngebäude wurde im Süden der Turm angebaut. Während der Betriebszeit lebten "Obertelegrapheninspektor Hauptmann Crüsemann", Inspektorgehilfe Lieutnant Naumann" und jeweils vier weitere Beamte in Hornburg. Die Telegraphenlinie wurde 1849 eingestellt.

Hornburg, Stich um 1650
Stadtansicht auf einem Stich um 1650

Die kleine mittelalterliche Stadt mit ihren Fachwerkbauten wirkt wie ein lebendiges Bilderbuch. Fast jedes Haus ist mit Verzierungen - stilisierte Blütenhälften - und bilblischen Sprüchen versehen. Auch wenn sich die Balken im Laufe der Zeit gesenkt haben, die Erhaltung der Bausubstanz ist einmalig. Eine gepflegte Burganlage rundet das Bild ab.
Danach wurden Reste des Fachwerkbau zunächst als Schießstand genutzt, später das Gelände zum Abbruch verkauft. Der Keller des Telegraphenhauses dürfte inzwischen überbaut worden sein. Heute erinnert in Hornburg eine 2009 eingeweihte Gedenktafel auf dem Iberg gleich neben der Gaststätte an die ehemalige Telegraphenstation. Die einzige Zeichnung des Gebäudes stammt aus dem Stadtarchiv. Hornburg, Telegraphentafel
2009 wurde die Gedenktafel aufgestellt

Hornburg, Gedenktafel
Text auf der rechte Seite

"Telegraphen Gebäude wie solches 1833 auf dem Iberge gebaut ist

a) der Thurm mit dem Mastbaum nebst 6 Armen von welchem das Modell seiner Einrichtung auf dem Rathhhause befindlich ist
b) das Wohnhaus
c) der Stall Das Ganze war mit einer Hecke eingezäunt und rund herum ein Garten
d) Der kleine Keller unterm Wohnhause ist nach dem Abbruch des Ganzen stehen geblieben".

Hornburg, Stadtwappen Die kleine Hopfen- und Fachwerkstadt Hornburg an der Ilse, Geburtsstadt Papst Clemens II., entstand vor rund 1018 Jahren unterhalb der Burg.
Seine Blütezeit erlebte die Stadt im 16. Jahrhundert, als es durch Hopfenanbau zu beträchtlichem Wohlstand kam. Hornburg war im Mittelalter von einer Mauer umgeben, durch die fünf Tore führten.
Wer immer in der Sicherheit von Stadtmauer leben wollte, musste den Erwerb eines Grundstücks nachweisen, ein Bürgergeld von 4 Talern zahlen und einen ledernen Löscheimer besitzen. Bis 1941 gehörte die Stadt zum Landkreis Wernigerode (Provinz Sachsen).
Im Zuge der Neuordnung des Salzgitter-Gebietes wurde sie zusammen mit Isingerode und Roklum dem braunschweigischen Landkreis Wolfenbüttel zugeordnet.
Hornburg lag bis zur Wiedervereinigung Deutschlands unmittelbar
an der Grenze zur DDR.


Hornburg, Burganlage
Die Burganlage ist heute in Privatbesitz

Hornburg gilt als eine der schönsten Kleinstädte Norddeutschlands und stellt in ihrer Altstadt mit annähernd 400 Fachwerkhäusern ein einzigartiges mittelalterliches Kleinod dar, welches sich seinen Besuchern wie ein großes Freilichtmuseum offenbart.

 

Fotos: Sellin

www.hornburg.de/

 

Hornburg, Schmuckfassade
Eine prachtvolle Schmuckfassade