Optische Telegraphie in Preussen 1832 - 1852

Station 43    Iserlohn, Fröndenberg   Entfernung zur Station 44 = 12,3 km  
Die exponierte Lage auf dem Berg war ideal für den Bau der Telegraphenstation. Allerdings bestand die Anlage nur kurze Zeit, denn während der Revolution 1849 wurde sie funktionsunfähig. Seit 1996 ist am alten Standort wieder die Rekonstruktion der Station 43 zu sehen. Der 1909 gebaute 28 m hohe Danzturm auf dem Fröndenberg wurde zum Wahrzeichen der Stadt Iserlohn.
Er hat beide Weltkriege unbeschadet überstanden. Im Innern des Turms führen genau 100 Stufen zu einer außen angebrachten Aussichtsplattform.
Benannt ist er nach Prof. Dr. Ernst Danz, der sich als Mitglied im Iserlohner Verschönerungsverein um die Pflege des Iserlohner Stadtwalds verdient machte. Zudem war er als Gründungsmitglied des Sauerländischen Gebirgsvereins (SGV) in Iserlohn bekannt. Eine Gedenktafel am Turm erinnert an den Ehrenbürger der Stadt Iserlohn, der 13 Sprachen fließend beherrscht haben soll.
Von der Aussichtsplattform des Danzturms hat der Besucher einen weiten Blick, der sich an klaren Tagen besonders lohnt. Die Aussicht reicht dann weit hinein ins Ruhrgebiet bis Dortmund, Hamm und Unna.

Iserlohn, Telegraph
Der Telegraph vom Turm aus gesehen
Iserlohn, Telegraphenstation 43
Telegrafenturm und Aussichtsturm

Fröndenberg, Landschaft

Der Chronist Uhlmann-Bixterheide berichtet in seiner "Chronika von Iserleaun", dass die Aufständischen die Station für einen Verräter hielten und diesen schnell "um die Ecke bringen" wollten.
Tatsächlich stiegen laut Bericht von Uhlmann-Bixterheide Mitte Mai 1849, abends gegen 22.00 Uhr, "40 bis 50 Kerle mit Flinten auf den Berg", forderten den Obertelegraphisten auf, die Flügel des Telegraphen abzuschneiden und den Mast abzusägen. Der Chronist schreibt, dass der Beamte durch Ruhe und scheinbares Entgegenkommen den Mast gerettet haben soll. Die Aufständischen rissen jedoch die Flügel und was dazu gehörte ab, nahmen die Teile mit und warfen sie am Fuße des Fröndenberges in einen Teich. Als die Telegraphenlinie von den Aufständischen in Iserlohn unterbrochen wurde, konnte bereits auf sie verzichtet werden, weil im Jahre 1849 die große elektrische Überlandlinie Berlin-Köln-Aachen fertiggestellt wurde.
Iserlohn, Telegraphenhaus

Die Station bestand außen aus Bruchstein mit Kalkmörtel gemauert, im Inneren aus Fachwerk mit Ziegelsteinummauerung. Das Dach und die Außenmauern waren mit Schiefer verkleidet. Der zweistöckige Turm stand an der Giebelseite des Wohnhauses. ein Ober- und ein Untertelegraphist bewohnten das Haus mit ihren Familien. Nach mehreren Umbauten ist von dem historischen Telegraphenhaus nicht mehr viel zu erkennen. Vom Restaurant am Danzturm hat der Besucher eine schöne Aussicht. Auf der Homepage der Besitzer wird auf die Geschichte der Optischen Telegraphie hingewiesen. In der Galerie des Internetauftritts sind viele schöne Bilder aus verschiedenen Jahreszeiten zu sehen. Die Beliebtheit des Ausfluggebietes ist bestens dokumentiert.

 

www.Panoramarestaurant-Danzturm.de

Hier hat sich der Zeichner Herr Wiedemeyer
die Mühe gemacht und alle Telegraphengebäude
auf eine große Tafel gestaltet,
die im Eingang des Turms hängt.
Weitere Zeichnungen von ihm befinden
sich im Treppenaufgang
der ständigen Ausstellung

 

 

 

 

 

Fotos und Repros: Sellin

 

Iserlohn, Telegraphenlinie